Allgemeine Hinweise

Aktive Rahmenantenne

 Raumladegitteraudion

Batterie-Empfänger mit DCC90

Feldeffekttransistor-Audion

 Audion mit 2SH27JL

Batterieempfänger mit der DCC90 (3A5)

 

Die hier vorgestellte Schaltung und die obige Beschreibung stammen aus dem Bastelbuch von Radio-Rim (München) von 1958. 

Mit Schaltungen und Bausätzen von Radio-RIM haben viele Radiobastler ihre Tätigkeit begonnen. Das ist aber wie das Hobby Radiobasteln selbst schon fast Geschichte.....

 

Ursprünglich war die Schaltung für die Verwendung von 4 Taschenlampenbatterien a 4,5V gedacht. Flachbatterien waren früher sehr preiswert, ganz im Gegensatz zu heute. Dabei wurden jeweils 3 Stück hintereinander als Anodenspannungsquelle benutzt, die vierte diente als Heizbatterie. War diese so erschöpft, daß die Spannung abgesunken war, wurde sie gegen eine aus dem Anodenspannungsblock ausgetauscht, denn den minimalen Strom unter 1mA für die Anodenversorgung konnte Sie dann noch mühelos für einen langen Zeitraum ausgeben.

Die DCC90 (identisch mit der amerikanischen Type 3A5) kann wahlweise mit beiden Heizfäden in Reihe betrieben werden, dies ist in der ursprünglichen RIM-Schaltung vorgesehen, oder auch mit beiden Fäden parallel. Diese zweite Variante ist heutzutage besser, denn dann kann entweder eine 1,5V-Babyzelle (Zink-Kohle-Batterie) oder ein 1,2V-NiCd-Akku (wiederaufladbar) benutzt werden.

Die Schaltung ist sehr einfach, dabei wird ein Triodensystem als rückgekoppeltes Audion eingesetzt, das andere dient als NF-Verstärker. Original ist ein 4KOhm-Kopfhörer alter Bauart vorgesehen. So etwas gibt es leider nicht mehr neu. Entweder man hat so einen, besorgt sich einen vom Flohmarkt oder ersetzt ihn durch einen Kristallhörer. Dazu wird anstelle des Hörers ein 10KOhm-Widerstand eingesetzt und der Kristallhörer parallel geschaltet.

Als Abstimmdrehko war damals ein Quetscher mit 500pF Kapazität gedacht, zur Rückkopplung wurde ebenfalls ein Quetschdrehko mit 200pF eingesetzt. Seitdem die Fa. Conrad diese Typen vor einigen Jahren aus dem Sortiment nahm, ist guter Rat teuer. Wahlweise sollte man einen Luftdrehko zur Senderabstimmung nutzen und eventuell eine induktiv einstellbare Rückkopplung verwenden, die den zusätzlichen Drehkondensator erspart. Ein Feintrieb für den Abstimm-Drehko ist dringend zu empfehlen. Der hier eingesetzte hat eine eingebaute Untersetzung 1:3.

Hier werden 2 NiCd-Akkus hintereinander verwendet, im Schaltbild entfällt dann der 15Ohm-Vorwiderstand, ansonsten wurde die Schaltung komplett übernommen.

Der Empfang an einer 30m langen Drahtantenne ist exzellent, im Winter kommen tagsüber auf MW 10-12 Sender herein, abends ist ganz Europa mit guter Kopfhörerlautstärke zu hören. Die Rückkopplung setzt etwas hart ein, auch durch ein zusätzliches HF-Siebglied vor dem Gitter der zweiten Triode hilft nur bedingt.

 

Beim Blick unter das einfache Chassis ist auch die mechanische Konstruktion erkennbar: Frontplatte, Rückwand und Aufbauplatte sind aus kupferkaschiertem Pertinax, die Seitenwände aus Holzleisten. So kann man einfache Schaltungen gut aufbauen.

Für die Anodenspannung werden zwei 9V-Blockbatterien hinteinander geschaltet, mit 18V ergibt sich ein lautstarker Empfang.

Die DCC90 ist sehr rar, ein günstiger Ersatz ist die ECC85. Diese läuft mit 36V Anodenspannung (4x9V) hervorragend. Die Heizspannung beträgt allerdings 6,3V. Wegen der Brummempfindlichkeit ist es angebracht, aus einer Gleichspannungsquelle zu heizen (6V Bleigelakku oder 5xNiCd a 1,2V hintereinander.

So vermeidet man die hohen Anodenspannungen, die eigentlich für die Netzröhre ECC85 notwendig ist. Die ECC85 ist gebraucht oder neu noch gut erhältlich.

Alternativ kann die amerikanische Doppeltriode 3B7 verwendet werden. Die 3B7 ist größer als die 3A5 und hat einen Loktalsockel. Fassungen dazu gibt es inzwischen wieder neu (made in China).

Diese Röhre ist durch ihren Glaskolben attraktiver, benötigt aber 2,8-3V Heizspannung. Diese sollte daher aus 3 NiMH-Akkus in Reihe (3,6 Volt) und einem zusätzlichen Reihenwiderstand von 5,6 Ohm gewonnen werden. Ein Betrieb aus Batterien ist wegen des hohen Heizstroms von 110mA sehr unwirtschaftlich.

Die Empfangsergebnisse sind ähnlich wie bei dem Audion mit der DCC90 (3A5).